Ab 2008 heißt es: Ade Schreibmaschine!
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Es klingt beinahe surreal. Als Monica, eine Babelianerin, die hier in der Redaktion mitgearbeitet hat, mir das im Sommer erzählt hat, habe ich ihr nicht geglaubt: Wer in Italien das staatliche Examen für Journalisten machen will, schreibt dies – so bestimmt das noch aus faschistischen Zeiten stammende Pressegesetz – auf der Schreibmaschine.
Genau, auf diesem lärmigen alten Ding, das ohnehin nur noch schwer aufzutreiben ist.
Nun hat der Ausschuss für kulturelle Angelegenheiten im Parlament einen Gesetzesvorschlag von Pino Pisicchio, der eigentlich dem Justizausschuss vorsteht, angenommen, der die Schreibmaschinenvorschrift abschafft und Computer für die Prüfungen einführt. Willkommen im digitalen Zeitalter!
Auf diese erfreuliche Neuigkeit hin könnten wir doch auch gleich die Journalistenkammer abschaffen. Kürzlich habe ich an einer Sendung auf France Inter teilgenommen, Traneuropéenne, und als die Rede auf die Akkreditierungen kam, fiel auf, dass es Journalistenkammern nur noch Italien und in Portugal gibt. Und jetzt, wo auch das Symbol für den altmodischen angestaubten Journalismus abgeschafft wird, wozu brauchen wir da noch die Kammer?