5 Klischee-Journalistinnen in Film und TV
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Sie schlafen mit Informanten, finanzieren mit einem Text pro Monat ihre riesige Loft-Wohnung oder stoßen aus Versehen immer auf die besten Stories: Journalistinnen in Film und TV haben mit der Realität oft nicht viel zu tun. Hier sind die 5 schlimmsten Klischee-Charaktere.
Typ 1: Die Chefredakteurin
Sie hat ihren Laden fest im Griff – auch deshalb, weil sie unter ihren Angestellten Angst und Schrecken verbreitet. Sie ist die Schlaueste im Raum und sie weiß es. An ihrer Seite ist meist eine kulleräugig-naive Assistentin zu finden, die sie mit Coffee to go und von einem Tablet (früher: Klemmbrett) abgelesenen Infos versorgt. Über das Privatleben der Chefin ist wenig bis nichts bekannt, sie scheint keins zu haben - zumindest so lange, bis die kulleräugige Assistentin oder wahlweise die Jung-Journalistin (siehe Typ 4) es mit Herzenswärme und Charme schafft, den Menschen hinter der toughen Chefinnen-Fassade hervorzulocken.
Gesichtet als: Miranda Priestly in Der Teufel trägt Prada (2006), Cat Grant in Supergirl (seit 2015)
Merkmale: Spricht ihre Assistentin konsequent mit dem falschen Vornamen an; ist stets akkurat gekleidet und frisiert und hat keine Geduld mit Menschen, die zu langsam reagieren
Typischer Spruch: „Ich bezahle Sie nicht für’s Denken!“; Spricht in entscheidenden Situationen gar nicht, sondern zieht vielsagend die Augenbrauen hoch
Männliches Pendant: Der Chef-Journalist
Typ 2: Die Kolumnistin
Sie verdient ihren Lebensunterhalt damit, sinnierend vor einem Laptop zu sitzen und unbedeutende Alltagsereignisse in witzig-spritzige/nachdenklich-poetische Meta-Texte umzuwandeln. So etwas wie Recherche kennt sie nicht - ihr Leben ist ihre Recherche (besonders ihr Sexleben, siehe Typ 5)! Vom Nudelnkochen bis zur morgendlichen Dusche, alles eignet sich für eine Kolumne. Gemessen am journalistischen Output (ca. ein Text pro Monat) ist der Lebensstandard der Kolumnistin erstaunlich hoch (Wohnung im New Yorker East Village, Loft in Berlin, etc.).
Gesichtet als: Carrie Bradshaw in Sex and the City (1998-2004), Mila Zellinger in Mila (deutsche TV-Serie, 2015), Phoebe Halliwell in Charmed - Zauberhafte Hexen (1998-2006)
Merkmale: Ist wie eine Fashion-Bloggerin angezogen, lächelt niedlich-mädchenhaft und hat hunderte (heimlicher) Verehrer.
Typischer Spruch: „Im Prinzip sind Männer wie Alkohol - erst machen sie dich ein bisschen schwindelig, doch sind sie weg, bleibt von ihnen nur ein vager Kopfschmerz.“ (oft als nachdenklich gesprochenes Voice-Over)
Männliches Pendant: Der Sport-Journalist
Typ 3: Die Ehrgeizige
Sie ist gut in ihrem Job und sie weiß es. Sie ist (meist) die einzige Frau unter Männern, und obwohl sie „one of the boys“ ist, muss sie doppelt so hart arbeiten wie die Kollegen. Weil sie sich ihren Status erkämpfen musste, hat sie null Toleranz für Verführerinnen (siehe Typ 5) oder Jung-Journalistinnen (siehe Typ 4) - sie steht zu beiden in Konkurrenz. In seltenen Fällen fungiert sie als Mentorin für die Jung-Journalistin. Generell kann die Ehrgeizige mit anderen Frauen oder dem Konzept der „Schwesternschaft“ wenig anfangen. Männer haben die Macht - also verhält sie sich eben wie ein Mann.
Gesichtet als: Janine Skorsky in House of Cards (seit 2013), Lois Lane in Man of Steel (2013), Katrine Fønsmark in Borgen (2010-2013), Janine Roth in Von Löwen und Lämmern (2007)
Merkmale: Trägt gerne unauffällige Hemden sowie ein Pokerface, bringt sich oft in Gefahr
Typischer Spruch: „Ich habe einen Pulitzer-Preis!“
Männliches Pendant: Der Investigativreporter
Typ 4: Die Jung-Journalistin
Wie diese Person im Journalismus gelandet ist? Man weiß es nicht genau, denn journalistische Fähigkeiten scheint sie nicht zu haben. Gute Stories passieren ihr einfach - manchmal durch Beischlaf mit Informanten (siehe Typ 5), manchmal durch unglaubwürdige Zufälle. Weil die Jung-Journalistin so jung und naiv und ist, braucht sie oft die Hilfe eines wohlwollenden männlichen Kollegen, romantisches Happy End nicht ausgeschlossen. Er allein erkennt ihr Potenzial, hilft bei Recherchen oder verschafft ihr gar einen Scoop. Manchmal jedoch entpuppt sich besagter Wohltäter als hinterhältiger Fiesling mit eigener Agenda. Blöd. Die meiste Zeit tut die Jung-Journalistin aktiv nichts für ihre Karriere - ist aber beleidigt/traurig, wenn sie deswegen niemand ernst nimmt.
Gesichtet als: Zoe Barnes in House of Cards (seit 2013), Bridget Jones in Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (2001), Andy in Der Teufel trägt Prada (2006), Josie Geller in Ungeküsst (1999), Rebecca Bloomwood in Shopaholic – die Schnäppchenjägerin (2009), April O'Neil in Teenage Mutant Ninja Turtles (2014), Robin Scherbatsky in How I Met Your Mother (2005-2014)
Merkmale: Tritt oft extrem tollpatschig auf oder bringt sich selbst in unmögliche Situationen - die letztlich doch zum Erfolg führen
Typischer Spruch: „Aber wo soll ich die Informationen denn herbekommen?“
Männliches Pendant: Der Nachwuchsreporter
Typ 5: Die Verführerin
Ihre journalistischen Fähigkeiten zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie für eine Story nahezu alles tun würde - insbesondere mit Männern schlafen, die irgendwie nützlich sein könnten: Sei es als Informanten, sei es, um als Protagonist in der Geschichte verwurstet zu werden. Aber: Nicht alle Verführerinnen sind berechnend. Nein, manche sind einfach unprofessionell und vermischen Berufliches und Privates (oft der Fall bei der Jung-Journalistin, siehe Typ 4).
Gesichtet als: Zoe Barnes in House of Cards (seit 2013), Christine Everhart in Iron Man (2008), Amy Townsend in Trainwreck (2015), Andie Anderson in Wie werde ich ihn los – in 10 Tagen? (2003), Lillian Forrester in Scandal (seit 2012), Rowena Price in Verführung einer Fremden (2007), Tamara Drewe in Immer Drama um Tamara (2010)
Merkmale: Hat diesen gewissen Blick, der auf eine gründliche „Recherche“ hindeutet
Typischer Spruch: „Warum treffen wir uns nicht auf einen Drink nach der Arbeit und besprechen das?“
Männliches Pendant: Gibt es nicht (Männer müssen nicht mit ihren Vorgesetzen/Informantinnen schlafen)
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