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The Verve und Mañana: Café Label im August

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Kultur

Die Manchester Jungs von The Verve gehen in die vierte Runde, Istanbul bebt zu den Elektrobeats von Zi Punt und die Hannoveraner Mo’Horizons lassen auf ihrer Compilation 10 Jahre Club und Bossa Revue passieren.

The Verve: Forth

©myspace.com/theverve

©Virgin RecordsEs ist unbestreitbar: The Verve - aus der Gegend um Manchester - zählt zu den wichtigsten Vertretern des Britpops der neunziger Jahre. Vor allem dem charismatischen Frontmann Richard Ashcroft und Stadionhymnen wie „Bittersweet Symphony“ ist es zu verdanken, dass sich die Band nach zahlreichen Trennungen, Skandalen, Soloausflügen und Wiedervereinigungen ihre riesige Fangemeinde seit nunmehr über 18 Jahren erhalten hat. Es war einerseits nichts Unerwartetes, andererseits doch eine kleine Sensation: 2007 verkündete Ashcroft das Comeback der Band in - bis auf eine Ausnahme - Originalbesetzung. Mit dem neuen Album Fourth sollen nun nicht nur die mit ihnen gereiften Anhänger belohnt werden, sondern auch neue Musikliebhaber hinzugewonnen werden. Und das dürfte doch für diese Gentlemen ein Leichtes sein.

VÖ: 22. August Label: Virgin

Zi Punt: Nudge Nudge

©myspace.com/zipunt

©Elec Trip/CargoDass Istanbul ein Mekka für die Partypeople dies- und jenseits des Bosporus ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Dort, wo sich Orient und Okzident gemeinsam die Beats um die Ohren sausen lassen, setzen Zi Punt, eine Newcomerband um die charismatische Sängerin Chi K., neue Standards in Sachen elektronischer türkischer Musik. Die nationale Musik- und Lifestylepresse überschlug sich geradezu vor Lob und die Debütsingle „Nudge“ des Trios lief bei MTV Turkey auf höchster Rotationsstufe. Die besondere Mixtur aus Electro, Rock und Chis facettenreichem Gesang hat sehr wahrscheinlich das Zeug dazu, auch die Tanzflächen der Clubs in London, Barcelona, Mailand und Paris zu erobern. Ein erster Schritt dazu ist der Auftritt von Zi Punt im Rahmen der Berliner Popkomm in diesem Jahr - nicht die schlechteste Referenz, um eine globale Karriere zu starten.

VÖ: 12.09.08 Label: Elec Trip/Cargo

Gelka: Less is more

©myspace.com/gelka

©gelka/myspaceDas ungarische Wort „Gelka“ war zu kommunistischen Zeiten der Name des einheitlichen Reparaturdienstes für Haushaltselektronik, von Waschmaschinen bis Fernsehen. Sergio und Alex, die Köpfe hinter der Budapester Band Gelka, sind bei einer Monopoly-Partie auf den Namen für ihre Elektronik-Kombo, zu denen neben der aus Ghana stammenden Sängerin Sena auch noch mehrere Gastsänger gehören, gekommen. Geprägt wird der Sound auf ihrem Album Less is more vor allem durch das „ungarische“ Element in ihrer Musik, das die widersprüchlichen Pole Melancholie und Fröhlichkeit auf sehr stimmige Weise zusammenbringt. Und so haben sie das geschafft, wovon viele träumen, was aber gerade für nicht west-europäische Bands äußerst schwer ist: Beim legendären Label „Nightmares On Wax“ einen Plattenvertrag abzustauben. „Budapester Beats“ könnte somit bald ein Prädikatsmerkmal für Electro made in Ungarn sein.

VÖ: 29.08.08 Label: Wax on Records/Nova Media

Mañana: Interruptions

©Meienberg Multanen Fotografie

©RodeostarEntdeckt wurden die Schweizer Mañana anlässlich eines Newcomer-Contests in Basel. Kurz darauf landeten sie bereits einen Volltreffer, als eine große Videospielfirma an ihre Tür klopfte und ihren Song „Miss Evening“ für das Videogame „FIFA Football 2005“ auswählte. Neben einer rasant wachsenden Fan-Gemeinde brachte ihnen dies auch eine Nomination für den amerikanischen „Independent Music Award 2007“. Mit Interruptions ist nun ein Album entstanden, auf dem Referenzen an Bands wie Doves, Sigur Rós und Radiohead anklingen. Die starken, treibenden Beats bilden das Fundament, auf dem die Songs von Mañana aufbauen - und sie geben Gitarre und Keyboard die Freiheit, auszuufern und sich eigene Wege zu bahnen. Damit schafft die Schweizer Band überraschende Momente und vielschichtige Klanggemälde: sehnsüchtige und zugleich optimistische Songs, die berühren. „Stimmungen einzufangen ist für uns alles“, fasst Sänger Bürkli zusammen. Wer Interruptions gehört hat, weiß: Diese Mission haben sie erfüllt.

Mo’ Horizons: 10 years of…

©myspace.com/mohorizons

©beatsinternationalHannover, Hauptstadt von Niedersachen - weit und breit kein Meer, geschweige denn Palmen in Sicht. Trotzdem entwickelte sich hier die Ursuppe des Nu-Bossa mit Funky Breaks. Die Musikverrückten Ralf Droesemeyer und Mark Wetzler hatten 1998 genug vom Einheitsbrei der hiesigen Clubszene. Statt auf Hilfe zu warten, besannen sie sich ihrer Vorliebe für Clubmusik und Bossa, Jazz, Soul und Boogaloo: Die Mo‘Horizons waren geboren. Es gibt wohl mittlerweile keinen Teil der Erde, in dem die Mo‘Hos nicht bekannt sind, mit ihrem musikalischem Schaffen haben sie mehr für die Völkerverständigung getan als manche Politiker. Nimmer müde touren sie als DJ-Team oder mit einem Soundsystem. Zehn Jahre - da sind jede Menge Musikstile gekommen und gegangen, Fußnoten der Musikgeschichte. Zehn Jahre Mo‘Horizons - das macht vier Studio-Alben und jede Menge Hits, die nun auf der Compilation 10 years of… wieder zu finden sind, beide haben darauf geachtet, dass ihre persönlichen Favoriten berücksichtigt werden. Die Bonus-CD spiegelt das Arbeitsethos der Mo‘Horizons wider: Sie haben Tracks ihres aktuellen Albums exklusiv für diese Jubiläums-Ausgabe remixen lassen.