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Rosenduft: Bosnische Gärtner in Berlin

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Default profile picture Ann-Christin Doms

Gesellschaft

Es wird aktiv gegärtnert im Rosenduft: Leute tauschen ihre Geräte aus, genießen den gemeinsamen Kaffee am Nachmittag und feiern kleine Feten an lauen Sommerabenden. „Die Idee hinter einem interkulturellen Garten ist es, die Flüchtlinge, Immigranten und Einwohner zusammen zu bringen“, sagt der Vorsitzende des Südost Europa Kultur Vereins Michael Kraft. Schon seit 2006 arbeitet er an Rosenduft. „Du hast dein eigenes Stück Land und gleichzeitig bist du Teil einer Community.“

Zusammen wachsen

Bosnierinnen, Deutsche und eine Nigerianerin verrichten Gartenarbeit im interkulturellen Stadtgarten Rosenduft. Am heutigen Freitagnachmittag pflanzt eine Bosnierin einen Baum im gemeinsamen Beet. „Die meisten bosnischen Frauen kennen sich seit den späten 1990ern. Sie nahmen an der gleichen Therapiegruppe für Flüchtlinge teil“, sagt Begzada Alatović, die Leiterin des Rosenduft-Projekts.“ Wir hörten vom Göttinger multikulturellen Garten und hielten das für eine gute Idee.“

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Đulsa

“Ich kam 1995 nach Deutschland. Ich war eine der ersten bei Rosenduft. Es ist weniger die Gartenarbeit als die Möglichkeit, Freunde zu treffen. Wir können über alles reden, den Alltag, Familie, Gartenarbeit und manchmal auch über die gemeinsame Vergangenheit. Hier kannst du lachen und weinen. Es spielt keine Rolle, ob du Bosnier, Deutscher oder Amerikaner bist. Der Hintergrund ist unwichtig“.

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Wolfram

“Ich bin seit März hier. Ich bin Deutscher und arbeite als ABM-Kraft. In Gartenarbeit habe ich schon einige Erfahrung bei meiner Arbeit auf einem Friedhof und einer Schule gesammelt. Die Menschen hier sind freundlich. Ich habe viel Spaß. Das ist fast wie ein Hobby. Im Rosenduft gibt es einige schöne Traditionen. Wenn jemand Geburtstag hat oder weggeht, dann trinken wir Kaffee und essen Kuchen - oder wir schenken einen Strauß Blumen.“

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Susan

„Ich kam vor sieben Jahren aus Nigeria nach Deutschland. Nigerianer sind Farmer. Ich bin nicht so gut darin, aber Gartenarbeit macht mir Spaß. Deshalb bin ich hier im Rosenduft. Etwas wachsen zu sehen, gibt mir Energie. Ich interessiere mich für andere Kulturen. Ich bin neugierig, was andere anpflanzen und wie sie's wachsen lassen. Ich habe auch einige afrikanische Samen gesät. Das letzte Mal sind sie nichts geworden. Diese Mal, hoffe ich, wachsen sie zu kürbisgroßen Früchten heran.“

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Zwiebeln

Es wird gepflanzt, was die Mitglieder eben pflanzen wollen. Die ersten Zwiebeln konnten im Mai geerntet werden.

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Kaffeepause

“Bosnischen” Kaffee gibt es jeden Tag im Garten.

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Begzada

“Ich bin Bosnierin und arbeite für den Verein. Wir kümmern uns um die Integration von Flüchtlingen und Einwanderern. Dies ist nur eines unserer Projekte. Nicht jeder mag Gartenarbeit. Aber einige finden es hilfreich und schön. Fast alle bosnischen Frauen kennen Gartenarbeit von zu Hause. Traditionell arbeiten Frauen im Garten und Männer außerhalb des Hauses. Wir könnten allerdings mehr Land gebrauchen. Aber wir sind glücklich, mit dem was wir haben. Der Garten ist zwar klein. Aber so kennt jeder jeden“.

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Nina

“Ich bin aus Slowenien nach Berlin gekommen, um mein Praktikum hier im Rosenduft zu machen. Ich studiere kulturelle Anthropologie. Ich habe hier drei Monate gearbeitet und meinen letzten Monat vor mir. Ich interessiere mich für die Balkankultur. Da ich ein wenig Bosnisch spreche, rede ich mit den Frauen, die kein Deutsch können. Rosenduft fand ich interessant, weil sie mit Menschen aus dem Balkan arbeiten und versuchen die Roma zu integrieren. Integration ist wichtig. Aber es sollte auch möglich sein, seine eigene Kultur zu bewahren.“

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Rosen zum Geburtstag

Die Praktikantinnen Nina und Hanna helfen Begzada Kräuter anzupflanzen. Zu ihrem Geburtstag bekam sie in der Kaffeepause eine Rose .

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Susan wässert ihr Stück Land

Der Garten liegt in der Nähe eines Parks. Viele Leuten kommen vorbei und bleiben für einen kurzen Plausch stehen. „Die Menschen interessieren sich wirklich für Gartenarbeit. Sie fragen mich immer nach einem Stück Land. Aber es gibt nicht genug Platz für alle“, sagt Alatović.

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Begajeta

“Ich kam 1995 nach den Ereignissen in Srebrenica nach Deutschland. Ich bin von Anfang an dabei. Hauptsächlich komme ich wegen der Gesellschaft und den Freunden. Aber ich habe auch ein Privatleben. Man fühlt sich sehr frei hier. Es gibt keine Geheimnisse. Zuerst haben wir über Bosnien geredet. Du kannst nicht immer darüber sprechen. Heutzutage sprechen wir viel über das Alltagsleben.“

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Gartenparty

Gen Abend geht die Arbeit in die Vorbereitungen für eine Gartenparty über. Ein langer Tisch wird aufgestellt und es wird gegrillt. Manchmal bringen die Frauen ihre Familien mit.

(Foto: ©Maria Halkilahti für 'Multikulti on the ground' in Berlin von cafebabel.com)

Translated from Rosenduft: intercultural city garden set up by Bosnian women refugees (12 images)