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Eurovision: Helsinki läuft heiß

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Martin Schneider

Kultur

Jeder Jahr feiert der Grand Prix de l’Eurovision Europas musikalische Unterschiede. Das Finale findet dieses Jahr am 12. Mai in Helsinki statt.

Monstermasken, Ritterkostüme, Hard Rock. Vor einem Jahr eroberte die finnische Band “Lordi” die Zuhörerschaft des Grand Prix de l’Eurovision in Griechenland und die Herzen und Seelen anderer Europäischer Musikfreunde. Lordi stellte mit 292 gewonnenen Stimmen in der 51jährigen Geschichte der Eurovision einen neuen Rekord auf. Die Band aus Rovaniemi, der Hauptstadt Lapplands, trug mit ihrem Siegestitel Hard Rock Hallelujah dazu bei, Finnland zu vermarkten – und das ganz ohne Saunas und dem Weihnachtsmann. Zuletzt hatte Finnland den Grand Prix 1973 mit Marion Rung und dem Lied Tom Tom Tom gewonnen.

Mehr als 1500 Journalisten

Angestachelt von Lordis triumphaler Rückkehr in die Heimat nach dem letztjährigen Grand Prix hat sich der größte finnische Fernsehsender YLE nun ganz auf die Austragung des Eurovision Song Contest 2007 verlegt. Traditionell wird der Grand Prix in dem Land ausgetragen, das im Jahr zuvor den Titel holen konnte. Dieses Jahr nehmen 42 Länder teil. Der Organisator der Veranstaltung Kjell Ekholm schätzt, dass der diesjährige Grand Prix mehr als 1500 Medienvertreter nach Helsinki locken wird. Die Einzeltickets für das Finale am 12. Mai waren innerhalb von 20 Minuten ausverkauft, Gruppentickets innerhalb von zweieinhalb Stunden.

Mehr als 270 Freiwillige arbeiten für das Eurovision Village in Narinkka Square und die die 13 Millionen Euro teure Eurovision Week. Diese wurden am 5. Mai feierlich eröffnet und bereits von 75.000 Schaulustigen besucht. Es fanden bereits zahlreiche Konzerte, Karaoke Shows, Filmvorführungen, Bootsfahrten und ein Match von Rollstuhlbasketballern statt. Kochlustige Fans konnten sich sogar einen Eurovisionskuchen backen.

Licht gegen Dunkel

Heikki Seppälä, Produzent von YLE, erklärt, warum sein Sender eine Show rund um die zahlreichen Widersprüche des „Finnischseins“ gestalten wollte: „Wir wollen die Gegensätze, die mit unserem Land assoziiert werden, miteinander verbinden“, ließ er auf der offiziellen Website des Grand Prix verlauten. „Licht gegen Dunkel, Naturverbundenheit gegen technologische Innovation, Schweigsamkeit gegen innere Stärke und kreativen Wahnsinn, so wie sie von Lordi dargestellt wurden.“

Der Hang der Finnen, Gegensätze verschwinden zu lassen, geht mit dem Europäischen Jahr der Chancengleichheit einher. Es ist eine noble Idee der EU-Kommission, die den diesjährigen Grand Prix sponsert. „Unser Ziel ist es, die Sensibilität für Diskriminierungen zu erhöhen und sicherzustellen, dass alle Unionsbürger mit demselben Respekt behandelt werden“ erläutert Sandra Poczka, Medienberaterin der EU.

Auf Nummer Sicher

Der Respekt macht an Europas Grenzen nicht Halt. Ekholm hatte dazu aufgerufen, den diesjährigen israelischen Beitrag, The Teapacks, vom Wettbewerb auszuschließen. Deren Titel Push the button enthielt Anspielungen auf palästinensische Selbstmordattentäter.

Die finnischen Medien haben weitgehende Sicherheitsvorkehrungen vor Ort getroffen. In einem Interview mit der wichtigsten Tageszeitung des Landes, dem Helsingin Sanomat, räumte der Sicherheitschef der Veranstaltung Bjorn Akerblom ein, „dass niemals zuvor in Finnland so weitgehende Sicherheitsmaßnahmen für ein Unterhaltungsevent getroffen wurden“. Das Risiko eines Anschlags wird jedoch gering eingestuft. Dennoch wird jeder Ticketinhaber mit Metalldetektoren durchsucht.

Oper aus Slowenien

Am 12. Mai werden sich die Augen Europas auf die großartige Helsinki Arena richten, in der an diesem Abend das Finale stattfindet. Der bekannte finnische Schauspieler Mikko Leppilampi, 28, und die ehemalige Grand Prix-Teilnehmerin Jaana Pelkonen, 30, werden die Riesenshow präsentieren. Im Hintergrund der Bühne werden 300 Quadratmeter Bildschirmfläche aufgestellt, die von 800 Lichtern beleuchtet werden. Die Zuschauer werden dann am Abend des 12. Mai so illustre Persönlichkeiten wie die slowenische Opernsängerin Alenka Gotar, die spanische Boygroup D’NASH und den ehemaligen weißrussischen Turner Koldun bewundern können.

Alenka Gotar und ihr Beitrag zum diesjährigen Grand Prix

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Translated from Serbia win Eurovision