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Die Piratenpartei: Volle Kraft voraus mit halbem Programm

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Berlin

Einen groben Schnitzer hat sich Andreas Baum, Spitzenkandidat der Piratenpartei für die Abgeordnetenhauswahl, in der "kleinen Elefantenrunde" des RBB Anfang September geleistet. Die Frage nach den Schulden Berlins beantwortete er hilflos mit "vielen, vielen Millionen" - eine immense Fehleinschätzung, beträgt die tatsächliche Ziffer doch über 63 Milliarden Euro.

Nicht nur hier wurde klar, dass den Piraten nicht nur das Vollprogramm fehlt, sondern oft auch einfache Antworten auf einfache Fragen. Nichtsdestotrotz schwebt die Piratenpartei auf Woke 7, könnte sie doch seit ihrer Gründung im Jahre 2006 erstmals in das Berliner Abgeordnetenhaus einziehen. dimpap bescheinigte der Partei ein Umfrageergebnis von 6,5 Prozent.

"In was für einer Welt wollen wir morgen leben?" - Das fragen die Piraten, und das scheint einen Nerv zu treffen. Wie vielleicht bei den Grünen in ihren Anfangszeiten brauchen die Parteianhänger kein Vollprogramm, sondern wollen sich vielmehr in den Aussagen und dem "Gesamtfeeling", für das die Piraten stehen, wiedererkennen. Dieses Lifestyle-Gefühl hat die Partei auf über 12.000 Plakten in Berlin sichtbar gemacht. Poppig daherkommend, mit Aussagen, die die Individualität vor allem junger Berliner Parteifans betonen. Da geht es um die Privatisierung von Relgion, den Mindestlohn, Suchtpolitik, aber auch um Softfacts.

"Warum hänge ich hier eigentlich, ihr geht ja eh nicht wählen."Ein Plakat, indem sich der ein oder andere Politikverdrossene sicher wiederfindet. Wie sehr, das wird sich am 18. September zeigen.

Foto: Piratenpartei Deutschland