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Das hörte die Redaktion 2008: Moriarty, Disco Drive und Maria Peszek

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Kultur

Spanischer Pop, schottischer Postrock, französisch-amerikanischer Bluegrass, italienischer Experimental-Punk und skandalöse polnische Sex-Songs - der vom Redaktionsteam zusammengestellte Soundtrack des Jahres 2008.

Moriarty - Gee Whiz But This Is a Lonesome Town

©otus1/ YoutubeDie Franko-Amerikaner waren für das französische Publikum bei der Tour der Musikfestivals diesen Sommer eine Offenbarung. Ihr zweites Album kam im Oktober 2007 heraus und erlangte nach einer Neuauflage im November 2008 Goldstatus. Der Bluegrass erinnert in Ansätzen an amerikanischen Folk aus der Zeit vor Dylan. Jimmy (Video unten) beschwört mit seinem runden, femininen Gesang Steinbeck und den ganzen Mythos des weiten Westens herauf. Wahrscheinlich die Entdeckung des Jahres in Frankreich.

Naïve Records, Frankreich

Disco Drive - Things To Do Today

©myspace.com/discodrivepunkSie sehen aus wie Deutsch-Skandinavier, singen auf Englisch und sind irgendwo zwischen London, Turin und Mailand zu Hause. Die Indie-Punk-Band, die 2002 gegründet wurde, lässt sich nicht durch Ordnung oder Regelmäßigkeit einengen. Alle Mitglieder des Trios singen und wechseln sich an den Instrumenten ab, schreien in eine Gitarre, während sie den Bass über die Bühne kreiseln lassen und zwei Schlagzeuge als Sprungplattform benutzen. Ihre Musik ist ebenso hektisch wie ihre Live-Auftritte; hört Euch das sich langsam aufbauende, Chaos hervorrufende "Goodbye" oder die erregende Hymne "It’s a Long Way to the Top an" (oder seht das von den Beastie Boys inspirierte Video unten). Das dritte Album ist für 2009 geplant.

Unhip Records, Italien

Maria Peszek - Maria Awaria

„Maria, die Versagerin“, das zweite Album der 35-jährigen Sängerin und Schauspielerin Maria Peszek war in Polen wegen seiner offenkundigen „Sex-Songs“ ein Skandal. Die selbstgeschriebenen Texte handeln von Leidenschaft, Hass, Sexualität und Peszeks Privatleben. In "Kobiety pistolety" („Frauen - Pistolen“), singt sie: For my own convenience/ I grow my own gardens and collect the erections/ I’m 162 centimetres of wild-growing heaven. Die Platte verkaufte sich bestens und wurde als „zauberhafte Anstößigkeit“ (wulgaryzm magiczny) bezeichnet.

EMI Music, Polen

Mogwai - The Hawk is howling

Die Fünfmanntruppe aus Glasgow veröffentlichte 2008 ihr mächtiges siebtes Album. Es lässt sich am besten als „Postrock“ beschreiben - ein Vertreter eines Genres, in das wir jedes Stück Musik schieben, das sich Definitionen widersetzt. Wunderschöne, satte und ansteckende Klänge sind garantiert.

Wall of Sound

Nena Daconte - Retales de Carnaval

Vom Erfolg ihres ersten Albums He perdido los zapatos („Ich habe die Schuhe verloren“, 2006) angetrieben, hat das Duo im September sein zweites Album, „Stücke des Karnevals“ veröffentlicht. Bassist Kim Fanlo traf Sängerin Mai Meneses auf Tour, als diese in der spanischen Version vom deutschen „Deutschland sucht den Superstar“, Operación Triunfo, auftrat. Das Paar aus Madrid und Barcelona verspricht frischen Pop, der leicht, unbeschwert und fast jugendlich ist - ganz wie wir es in Spanien mögen.

Universal Music

Translated from Music editors pick: Mogwai, Disco Drive and Maria Peszek