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Börn (Children)

Published on

Sevilla

Island, 2006 : Ragnar Bragason. Regie : Gísli Örn Garaoarsson, Nína Dog Filippusdöttir, Ólafur Darri Ólafsson, Andri Snaer Magnasson. Darsteller

Börn ist der vorletzte Film des isländischen Regisseurs Ragnar Bragason. Danach folgte noch der zweite Teil mit dem Namen „Parents“, der dieses Jahr bereits in den Kinos lief.

Der Regissuer machte sein Debüt im Jahr 2000, in dem Jahr, wo er den Jurypreis des Festivals in Kairo sowie den isländischen Kulturpreis erhielt. Darüber hinaus wurde er für sechs „Edda“ Preise nominiert (Preise der isländischen Kino Akademie), von denen er letztendlich zwei erhielt: für den besten Videoclip und die beste Fernsehkomödie. Sein Drehbuch für den Film „The Whisperer“ wurde beim Sundance-Filmfestival 2003 für das Drehbuch des Jahres nominiert. Seine Art von Videoclips und Werbespots erlangte internationales Ansehen. Es lohnt sich wirklich den Film zu sehen. Es ist ein authentisches mit unglücklichen Menschen bestücktes Drama: Karitas, allein erziehende Mutter von drei kleinen Töchtern und einem Sohn, deren Verantwortung ihre Fähigkeiten übersteigt; ein Vater, der seinen Sohn sucht und dabei versucht eine zweite Chance zu bekommen und der Welt voller Gewalt zu entfliehen, in die er eingetaucht ist; ein Geisteskranker, der mit seiner Mutter zusammen lebt und dessen einziger Freund Gudmund ist, der Sohn von Karitas. Es ist ein Film über Väter und Söhne, er macht seinem Namen, ohne Zweifel, alle Ehre, ein Film über zwischenmenschliche Beziehungen von Kindern. Es ist ein Film voller unglücklicher Leben, aber auch vom Versuch dies zu verändern. Die Frage, die der Film aufzuwerfen scheint ist die folgende: Ist es immer möglich etwas zu ändern oder kommt der Moment, wo es dafür zu spät ist? Wer kann dir wieder vertrauen? Wenn man dem Sprichwort glaubt, ist es nie zu spät. Dieses Sprichwort schien mir immer für amerikanische Filme passend zu sein, nicht aber für europäische, die immer mit einem größeren Pessimismus versehen sind. Man sollte den Film auf jeden Fall schauen und sich selbst ein Urteil bilden. Ich hätte den Film am Liebsten fünf Minuten vor dem Ende, mit der Großaufnahme des Gesichtes des Vaters im Krankenhaus, abgeschlossen, auch wenn die letzten fünf Minuten möglicherweise unbedingt notwendig waren. Oft brauchen wir eben einen Funken Hoffnung. Der Applaus am Ende war, meiner Meinung nach, völlig verdient.

B_rn.jpgSara Domínguez Martín

Übersetzt von

Björn Gillmann