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Anschlag bei Nationalfeiertag in Nizza

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Gesellschaft

Während der Feier zum französischen Nationalfeiertag ist in Nizza ein Mann mit einem Lkw in eine Menschenmenge gerast und hat mehr als 80 Menschen in den Tod gerissen. Die Polizei erschoss den Täter. Kommentatoren sind erschüttert, dass Frankreich, das gerade erst die EM ohne Anschläge überstanden hat, nun wieder Ziel einer Attacke geworden ist.

The Irish Independent: Angriff auf Frankreichs Nationalgeist; Irland

Der Anschlag von Nizza am französischen Nationalfeiertag hat besondere symbolische Bedeutung, schreibt der Irish Independent: „Auch wenn sein Ursprung in der Gewalt der Revolution liegt, ist es das Ziel der Feierlichkeiten, den Frieden zu symbolisieren. Die Wahl des Nationalfeiertages für einen terroristischen Anschlag ist ein zielgerichteter Angriff auf den Geist Frankreichs. Das Land hat gerade die erfolgreiche Ausrichtung der EM 2016 vollbracht, wo die einzige Sicherheitsgefahr von Hooligans ausging. Mit seiner Sicherheitsoperation hat Frankreich gewährleistet, dass es keine Störungen gab, während das Land im internationalen Scheinwerferlicht stand. Die brutale Attacke von gestern Abend in Nizza wird die Franzosen sofort daran erinnern, dass sie seit den Anschlägen von Paris im letzten November im Ausnahmezustand leben. Wenn es die Wahrnehmung gab, dass das Leben zur Normalität zurückgekehrt sein könnte, wird diese Vorstellung nun aus den Köpfen der Menschen gelöscht sein.“ (15. Juli 2016)

La Libre Belgique: Terror kann immer und überall zuschlagen; Belgien

Präsident Hollande sprach von einem Anschlag mit "terroristischem Charakter". La Libre Belgique sieht eine Warnung an die ganze Welt in der Attacke: „Das blutige Attentat hat einen hohen Symbolwert. Die Terroristen haben Frankreich am 14. Juli, seinem Nationalfeiertag, getroffen, kurz nach Ende des Feuerwerks. Ironie des Schicksals: Der französische Präsident François Hollande hatte in seinem traditionellen Fernsehauftritt anlässlich des 14. Juli die Effizienz der ergriffenen [Antiterror-]Maßnahmen hervorgehoben. Zudem wollte Frankreich Ende des Monats den Ausnahmezustand aufheben. Dass Frankreich bedroht ist, war bekannt. Mehrere Anschlagspläne auf französischem Boden und im Ausland waren vereitelt worden. […] Das Attentat in Nizza ruft der Welt in Erinnerung, dass der Terrorismus weiterhin dort zuschlagen kann, wo man es nicht erwartet.“ (15. Juli 2016)

To Vima Online: Europas gefährliche Kriegsverweigerung; Griechenland

Die Tatenlosigkeit europäischer Politiker ist schuld daran, dass es immer wieder zu Terroranschlägen kommt, ärgert sich To Vima: „Wenn die europäischen Regierungen sich so verhalten, als sei es normal, dass jeder Abschaum massenweise die Bürger in ihren eigenen Ländern tötet, und die Politiker nur darauf warten, wo der nächste Angriff stattfindet, ist dieser Krieg bereits verloren. Wenn Europa, das nichts anderes zu tun hat, als sich selbst zu zerfleischen, die Erkenntnis verweigert, dass es sofort alle Kräfte in diesen Krieg schicken muss, anstatt sich in inneren Grabenkämpfen zu verlieren, dann hat es diesen Krieg bereits verloren. Schon am nächsten Tag der Tragödie im Bataclan in Paris, verlangte Frankreich von Europa, die Anti-Terror-Mittel zu erhöhen. Aber Europa hat nicht wirklich reagiert. In Brüssel und Berlin ist man der Meinung, dass andere Dinge Priorität haben.“ (15. Juli 2016)

Polityka: Auch jetzt nicht provozieren lassen; Polen

Noch ist unklar, wer hinter dem Attentat steckt und ob es möglicherweise ein radikal-islamistisches Motiv gibt. Wenn dies jedoch der Fall sein sollte, so wie bei vorherigen Anschlägen in Frankreich, sollte der Westen unbedingt ruhig bleiben, fordert der Philosoph Jan Hartman auf seinem Blog beim Nachrichtenmagazin Polityka: „Wir sind jetzt zwar verletzt und unsere Feinde agieren immer dreister. Aber ihr Ziel ist, bei uns Angst und Hass zu säen, damit wir dann auch mit Gewalt auf die Gewalt antworten, die man uns angetan hat. Sie wollen, dass wir uns dadurch in den teuflischen Krieg hineinziehen lassen, den immer mehr islamistische Gruppen führen. Diese Spirale darf sich aber bloß nicht weiterentwickeln! Wenn wir uns provozieren lassen, dann werden die Anschläge und der Aufruhr an der Tagesordnung sein. Europa wird so zu einem zweiten Balkan, wenn nicht gar zu einem zweiten Nahen Osten.“ (15. Juli 2016)

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