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A outra margem (auf der anderen Seite)

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Sevilla

: Luis Filipe RochaDrehbuch und Regie : Paulo Branco Produktion : Pedro Teixeira Musik : Filipe Duarte y Tomás Almeida Darsteller

Manchmal ist die Distanz, die uns von den Personen trennt, die wir lieben, so groß wie ein Fluss…dieser Fluss kann die Abwesenheit sein, die ein Tod provoziert, dieser Fluss kann auch mangelnde Kommunikation sein, die vom Stolz verursacht wird, er kann auch der

Widerstand sein, der Widerstand gegen ein neues Leben. Der Fluss ist die schöne Metapher, mit der Luis Filipe Rocha in seinem letzten Film spielt. Der Film wurde beim Filmfestival in Sevilla gezeigt und hat, die Aussage spricht Bände, bei jeder Vorstellung für ein ausverkauftes Kino gesorgt. In dem Film fällt der Hauptdarsteller Ricardo, ein Travestie, der auf geniale Weise von Filipe Duarte gespielt wird, nach dem Tod seines Freundes in eine tiefe Depression und kehrt für einige Wochen in seine Kindheit zurück. Die Geschichte zeigt, wie der

A Outra Margem

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Hauptdarsteller nicht nur den Tod seines Partners verkraften muss, sondern auch wie er den Tod der Person verarbeitet, die er noch vor 15 Jahren war, als er noch heterosexuell war, heiraten wollte und einen Vater hatte, der ihn akzeptierte. Auf dieser Reise in die Vergangenheit trifft er auf die Hilfe eines Menschen mit Trisomie 21, also Down-Syndrom. Bei dem Jungen handelt es sich um seinen zärtlichen und herzlichen Neffen Vasco (Tomás Almeida), der 17 Jahre alt ist und eine Lebensfreude versprüht, die Ricardo zu neuem Leben erweckt. Oft ist es der „Unterschied“, so wie der Junge auf seine Art und Weise dem Leben begegnet, der die Rettung bedeuten kann.

Die Frische und die Menschlichkeit machen den Film so besonders. Der portugiesische Regisseur, der über einen Universitätsabschluss in Jura verfügt, im Exil in Brasilien war und schon zahlreiche Werke als Regisseur, Drehbuchautor und/oder Schauspieler gedreht hat, versetzt jeden seiner Akteure des Films in eine Konfliktsituation, in der sie gefangen sind und die sie bewältigen müssen. So ist es nun mal, in dem Film sowie im richtigen Leben, man tritt über alltägliche Dinge in Kontakt. Dies ist zum Beispiel der Fall als Ricardos Ex-Freundin ihm das Hochzeitskleid als eine Art Vorwurf schenkt, da die Hochzeit nicht stattgefunden hat oder das Holzpferd, das der Vater des Hauptdarstellers restauriert mit dem Versuch wieder mal zu zweit mit seinem Sohn zusammen zu kommen, doch im Alltag ist er nicht in der Lage dazu… seine Vorurteile gegen Homosexualität machen es ihm unmöglich. Besonders hervorzuheben ist auch der Soundtrack des Films mit dem es Pedro Teixeira Silva gelungen ist die Emotionen der Geschichte zu übermitteln.

A Outra Margem

Gleichgültigkeit, mangelnde Kommunikation in den zwischenmenschlichen Beziehungen, Unterschiede… Dies alles sind Begriffe, die leider unser Leben beschreiben und uns in Traurigkeit und Einsamkeit versetzen können, aber letztendlich beginnt die Hoffnung sich in den Fluss zu stürzen um zu schwimmen. Es wird immer jemanden geben wie Vasco, der gegen alle Vorbehalte, hilft auf der richtigen Seite anzukommen.

Paola García Costas

Übersetzt von

Björn Gillmann